Taxonomie der Lernziele im Organisationslernen:
Dimension Verantwortung der Organisation.
Die Organisation lernt, die Verantwortungen zu erkennen,
anzunehmen, zu gestalten und zu verantworten für:
- die Werte der Organisation,
- die Beiträge der Organisation,
- die Verwendung der Ressourcen durch die Organisation,
- die Folgen der Organisation,
- die Zerstörungen durch die Organisation,
- die Erzeugnisse der Organisation und durch die Organisation,
- die Werke der Organisation,
- die Änderungen und Veränderungen durch die Organisation,
- die Entwicklungen durch die Organisation und mit der
Organisation,
- die Hinterlassenschaften und das Erbe der Organisation.
Die Organisation lernt die Verantwortungen, die sich aus ihrer
Existenz, ihren Entscheidungen, Handlungen und Verhalten ergeben, in
den Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen zu erfüllen durch die:
- Personen und Organisationen, welche die Organisation tragen,
- Personen und Organisationen, welche die Organisation bilden,
- Personen und Organisationen, welche die Organisation nutzen,
- Personen und Organisationen, welche das Umfeld der
Organisation bilden.
Taxonomie der Lernziele für die Verantwortung der Organisation
per sie im
Organisationslernen nach Heinrich Keßler:
- Lernen der Beiträge der Organisation.
- Lernen der Beteiligungen der Organisation.
- Lernen der Mitwirkungen der Organisation.
- Lernen des Einflusses der Organisation und durch die
Organisation.
- Lernen der Macht der Organisation und durch die
Organisation.
- Lernen des Nutzens der Organisation.
- Lernen der (weiteren) Existenzberechtigung der Organisation.
- Lernen der (weiteren) Nützlichkeit der Organisation.
- Lernen der Einhaltung und Erfüllung der Grenzen und
Begrenzungen der Organisation.
- Lernen der Ohnmacht der Organisation.
Die Verantwortungen ergeben sich aus der Existenz der
Organisation. Werden die Verantwortungen erkannt und angenommen,
führen sie oftmals zu Vorstellungen und Annahmen, dass die
Verantwortungen erfüllt würden, wenn die Organisation
(ausschließlich, bevorzugt oder absichtlich) "Gutes" tut. In der
Regel wird daraus ein Vorrecht auf Ressourcen für das eigene "gute
Tun" abgeleitet, behauptet, durchgesetzt und formalisiert. Daraus
ergeben sich Lernziele wie z.B.:
- Lernen der Unterscheidung zwischen Selbstgerechtigkeit und
Gerechtigkeit.
- Lernen der Unterscheidung zwischen Selbstausbeutung und
Selbstschutz.
- Lernen der Unterscheidung zwischen Selbsterhaltung und
Selbstbereicherung.
- Lernen der Unterscheidung zwischen Selbstbegrenzung und
Selbstausgrenzung.
- Lernen der Unterscheidung zwischen Selbstlegitimation und
Legitimation.
- Lernen der Unterscheidung zwischen Eigennutz und Nutzen.
- Lernen der Unterscheidung zwischen Selbsterhaltung und
Umwelterhaltung.
- Lernen der Unterscheidung zwischen Werten und Bewertungen.
- Lernen der Unterscheidung zwischen Macht und Verantwortung.
- Lernen der Unterscheidung zwischen Lehren (Ertüchtigung) und
Züchten (Beherrschung) (der Nachfolge).
Übergang vom Organisationlernen zur Lernenden Gesellschaft
Es geht letztlich um die Verantwortung für die Werte, welche die
Organisation durch ihre Existenz, ihre Handlungen und das Verhalten
lebt, bevorzugt, durchsetzt, verteidigt, vermittelt und an die
Umwelt und die Nachwelt weitergibt. "Der Geist" ist schlussendlich
das Einzige, was zur Organisation geführt hat, in der Organisation
"weiterlebt" und sie überlebt, wenn es die Organisation längst nicht
mehr gibt. Weitergegeben wird verstärkt nur das, was in der
Dokumentation, der Kunst, Kultur, Literatur und in der Information
und Kommunikation die Vorherrschaft gewinnt und behält. Daraus
ergeben sich Lernziele für z.B.:
- die Kultur, (den Kulturbetrieb, die Kulturindustrie),
- die Kunst, (den Kunstbetrieb, die Kunstindustrie),
- die Information und Kommunikation, (den Medienbetrieb, die
Mediengestaltung, die Medienindustrie),
- die Lehren, (den Bildungsbetrieb, die Bildungsindustrie),
- die Gesellschaft, (die Organe der Gesellschaft und die
Gemeinschaften).
Die genannten Phänomene bestehen immer als formlose, immaterielle
Gestalten. Sie sind nicht zu fassen. Sie sind immer ganzheitlich und
lassen sich nicht auf Gliederungen oder Organisationen reduzieren
oder durch Organisationen darstellen oder gestalten.
Alle in diesem Kontext aufgeführten Lernziele lassen sich dennoch
auf die Phänomene und Gestalten anwenden, jedoch nicht reduzieren
auf:
- Personen und Organisationen, welche die jeweiligen Ausgriffe
der Gesellschaft, die Kultur, Kunst, Medien und Lehren tragen,
- Personen und Organisationen, welche die jeweiligen Ausgriffe
der Gesellschaft, der Kultur, der Kunst, der Medien und Lehren bilden,
- Personen und Organisationen, welche die jeweiligen Ausgriffe
aus der Gesellschaft, der Kultur, der Kunst, der Medien und
Lehren nutzen,
- Personen und Organisationen, welche das Umfeld der
jeweiligen Ausgriffe aus der Gesellschaft, der Kultur, der
Kunst, der Medien und Lehren bilden.
Aus dem Organisationslernen wird gesellschaftliches Lernen. Je
mehr Personen und Organisationen sich einem gesellschaftlichen
Lernen stellen und verpflichtet fühlen, umso eher entsteht eine
"Lernende Gesellschaft". Sie wird die Vorstufe sein für eine
"Lernende Welt".